Turnverein Hinwil

Bei regnerischem Wetter trafen sich am Sonntag, 5. Mai 2024 um 9:00 Uhr insgesamt 20 Personen am Bahnhof Hinwil zum Frühlingsbummel der Männerriege Hinwil.
Mit dem Zug fuhren wir via Wetzikon, Zürich nach Horgen und von da mit dem Bus zur Hanegg.

Der Wettergott meinte es gut mit uns, denn beim Verlassen des Buses hörte es doch tatsächlich auf zu regnen und so war es dann auch den ganzen Tag. Die von Serge Pitteloud ausgedachte Wanderung führte uns von der Hanegg durchs Aabachtobel hinab nach Käpfnach zum Sportbad.

Hier erwartet uns bereits der Wirt, wo der Pavillon zum Mittagessen für uns reserviert war.

Nach dem Mittagessen und feinen, vom Wirt offerierten Dessert, marschierten wir dann zum Bergbaumuseum des Kohlen-Bergwerkes Käpfnach, welches im ehemaligen Kohlemagazin untergebracht war. Hier erwartete uns bereits Peter Frei unser Führer für den Nachmittag, welcher uns dieses Bergwerk mit vielen Bildern, Grafiken und Filmen näherbrachte.

Geschichte des Kohle-Bergwerks Käpfnach

Mittelalterliche Anfänge 1548 wird die Käpfner Kohle in der Stumpf’schen Chronik erstmals erwähnt. 1663 wird die Kohle erneut durch einen in Käpfnach ansässigen Ziegler entdeckt. 1708 wird erstmals für 20 Jahre planmässig Kohle abgebaut. Vorindustrielle Zeit 1763 wollen ausländische Fachleute ein Bergwerk einrichten, unterhalten und eine Sekundär-industrie errichten. Aber bereits 1776 wird vom Zerfall der Gruben und ihrer Zugänge berichtet. Staatlicher Abbau 1784 bis 1910 1784 wird auf Geheiss der zürcherischen Obrigkeit in Käpfnach ein Bergwerk nach ausländischem Muster mit der dazugehörenden Infrastruktur errichtet. 1875 wird in Zusammenarbeit mit dem Kohlebergwerk eine Zement-/Zementsteinfabrik errichtet. 1911 wird das Staatsunternehmen liquidiert. 1. Weltkrieg 1917 bis 1921 Bergbauingenieur Max Zschokke gründet die Kommanditgesellschaft «Bergwerk Gottshalden M. Zschokke & Compagnie», gemischtwirtschaftlicher Abbau mit der Gemeinde Horgen. Die Liquidation erfolgt 1921. 2. Weltkrieg 1941 bis 1947 Gründung der «Braunkohle-Genossenschaft Horgen» durch Ingenieur Max Zschokke und 28 Firmen. Nach einer erfolgreichen Abbautätigkeit wird das Unternehmen im Januar 1947 endgültig stillgelegt.

Die anschliessende Besichtigung, verbunden mit einer stündigen «Zugfahrt» war für uns sehr abwechslungsreich und informativ. Es gab sehr viel zu sehen und zu bestaunen und es wurde uns bewusst, dass die Heuer und Arbeiter im Bergwerksstollen einen gefährlichen und sehr harten Job auszuführen hatten. Kurz vor Ende der rund 2 Kilometer-Zugstrecke durften wir noch einen von Serge organisierten Apéro im Stollen geniessen. Wieder am Tageslicht draussen vor dem Bergwerk erwartete uns dann die wärmende Sonne für den Fussmarsch zur Zürichsee-Fähre.

Mit der Fähre gings dann nach Meilen und von da mit der S-Bahn via Rapperswil und Wetzikon wieder zurück nach Hinwil.

Unserem Reiseleiter Serge Pitteloud danke ich ganz herzlich für diesen schönen und abwechslungsreichen Tag. Allen beteiligten hat es sehr grossen Spass gemacht.

Kurt Menzi