Die Einladung zur diesjährigen Turnfahrt tönt geheimnisvoll. Wohin geht’s und was wird geboten? Von der Region Inner-Schwyz ist die Rede, von Wanderungen mit wunderschönen Aussichten, einer speziellen Bootsfahrt, einem Nachtessen an einem idyllischen Ort und Mittagessen an herrlichen Orten. Verantwortlich ist unser Beisitzer Serge Pitteloud, in anderen Vereinen bekäme er die Bezeichnung «Event Manager». Und diese Turnfahrt wird zeigen, dass man tatsächlich über eine Umbenennung seiner Funktion nachdenken sollte. Zwölf Turner lassen sich begeistern und melden sich an: Fredi Bachofen, Hans Blaser, Rolf Buchmann, Hansruedi Ebner, Peter Hagen, Christoph Herrmann, Daniel Holder, Hans Mäder, Werner Oberli, Serge Pitteloud, Heiner Roth und Max Schlegel.
Die Wetterprognosen sind nicht prickelnd, als wir kurz nach sieben den Bus Richtung Rüti besteigen. In Rapperswil wird uns bewusst, dass wir nicht die einzige Turnergruppe auf Reisen sind, Trainer in allen Farben suchen ihre reservierten Plätze im Zug. In Brunnen steigen wir in die 6-plätzige Gondelbahn, die uns in 2 Schüben auf den Urmiberg hievt. Es regnet und der Entscheid, sich zuerst Kaffee und Kuchen zuzuwenden, fällt uns leicht. Frisch gestärkt trotzen wir der Unbill des Wetters und marschieren los, denn in zwei Stunden werden wir von Rita auf dem Gätterlipass zum Mittagessen erwartet. Es ist unklar, was Serge bestellt hat, die Älplermagronen hätten jedenfalls die doppelte Anzahl hungriger Bauarbeiter satt gekriegt. So schaffen auch wir zu Fuss, mit Seilbähnli und Bus den Rückweg via Vitznau nach Brunnen locker.
Gespannt die einen, mit einem komischen Gefühl im Bauch die anderen, beäugen wir die beiden Grosskanadier beim Adventure Point. Mit je einem Guide im Boot gleiten wir allein mit Muskelkraft mühelos über den See und die Spannung weicht der puren Lust. Vorbei am Schillerstein, durch eine Felslücke, kaum breiter als das Kanu, paddeln wir Richtung Nachtessen. Kurz vor dem Ziel schickt uns der Himmel nochmals einen nassen Gruss, was aber der guten Stimmung nichts anhaben kann. Beim Restaurant Treib dann der Schock: Der Wirt erwartet uns nicht und reagiert hässig. Bald wird klar, er hat die Korrespondenz mit Serge in den hintersten Winkel seines Computers verbannt und uns vergessen! Doch Serge löst die Aufregung geschickt und als der Wirt dann auch merkt, dass heute Abend etwas zu verdienen ist, wird er und sein Compagnon immer umgänglicher. Beim Kellner wird bald klar, welches Geschlecht er bevorzugt und er findet Gefallen an Dani, denn immer und immer wieder berührt er ihn beim Servieren an den Schultern! Nicht vergessen dürfen wir das Essen, es ist hervorragend.
Am Sonntag fällt die Wanderung nach Morschach und zurück nach Brunnen moderat aus. Als weiteres Highlight erleben wir das Mittagessen im Restaurant Schwanau auf der Lauerzersee Insel. Der für uns hergerichtete Pavillon mit freier Sicht auf den See wird vielen jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben. Müde und zufrieden treten wir die Heimreise an.
Peter Hagen, Aktuar MR Hinwil