Damen-und Frauenriegenreise 2022 nach Solothurn

Es ist Samstag, der 27. August morgens kurz vor halb acht. Viele sportliche Frauen strömen aus allen Richtungen auf den parkierten Car zu. Voller Erwartungen machen wir uns auf die diesjährige Turnfahrt der Damen- und Frauenriege. Wie bereits letztes Jahr werden wir lediglich einen Tag unterwegs sein. War damals aber noch die Unsicherheit wegen Corona verantwortlich für das eintägige Format, wurde die heurige Reise aus praktischen Gründen so organisiert.  Eine Teilnahme ist damit für viele besser möglich. So verlässt der Car mit 27 gut gelaunten Turnerinnen aus allen Riegen Hinwil in Richtung Solothurn.

Bereits auf der Hinfahrt ist viel los im Car: souverän informiert uns Erika über die bevorstehende Reise und zusammen mit Ihrer Tochter und Mitorganisatorin Michèle verteilt sie jeder Teilnehmerin ein Fläschchen Mineralwasser (wir sind ja Sportlerinnen) mit eigens angefertigter Etikette. Aufgedruckt sind das Logo unseres Vereins sowie der Schriftzug: ‚Schön bisch mitcho uf euses Reisli‘. Coole Idee denk ich noch bis die Order kommt die Flasche genau anzusehen. Aha, da steht doch glatt: ‚Schön bich mito uf euses Reili‘. Damit steht auch fest, dass ich die Niete gezogen habe und somit zum Schreiben des Reiseberichts verdonnert werde.

Weiter rollen wir über die nassen Strassen bei noch trübem Wetter und werden bestens von Ursi unterhalten. Ihre Idee jede soll sich doch kurz vorstellen und eine witzige Anekdote aus vergangenen Turnertagen erzählen stösst allerdings bei einigen auf mässiger Begeisterung.
Wir bekommen noch ein weiteres Geschenk, diesmal ohne Hintergedanken. Es ist ein zusammenfaltbarer Becher, personalisiert mit dem Namen jeder Turnerin. Dass der Becher noch zum Einsatz kommen wird  und das nicht für den Inhalt der Mineralflaschen lässt sich bereits erahnen (wir sind zwar Sportlerinnen aber  immerhin auf der Turnfahrt).

Nach einem gemütlichen Kaffeehalt erreichen wir Solothurn. Inzwischen ist das Wetter freundlich und es ist schon fast zu warm. Es steht eine Stadtführung an. Da wir so viele Teilnehmerinnen plus Ernst, unser Carchauffeur sind, teilen wir uns in Zwei Gruppen auf. Wir erfahren viel spannendes über die Barockstadt, unter anderem, dass die Zahl 11 allgegenwärtig ist. Zum Beispiel  führen 3 mal 11 Treppenstufen hoch zur St. Ursen-Kathedrale, es stehen  11 Brunnen in der Altstadt und das lokale Bier heisst Öufi.

Nach rund 90 Minuten kultureller und geschichtlicher Erweiterung unseres Horizonts geniessen wir die freie Zeit in der wunderschönen Stadt. Hunger hat sich breitgemacht und so füllen wir die Restaurants in grösseren und kleineren Gruppen. Einen Besuch im lokalen Tee- und Gewürzladen und einen kurzen Spaziergang an der Aare später treffen wir uns zur Weiterreise. Leider bin ich nicht in den Genuss des Öufi gekommen. Immerhin hat’s zum Probieren gereicht: danke Bettina!

Zu Fuss machen wir uns auf den Weg zur eindrücklichen Verenaschlucht.  Es gibt einen kurzen Zwischenhalt auf dem unsere Klappbecher zum Einsatz kommen. Gefüllt werden sie mit Schaumwein. Ein ausgiebiges ‚Prost‘, fröhliches Trinken und teils pflichtbewusstes Auswaschen des Bechers  später spazieren wir weiter zur Einsiedelei St. Verena. Erika gibt uns interessante Informationen rund um die Einsiedelei und wir haben genügend Zeit uns ausgiebig umzusehen. Wir verlassen die in Fels eingebaute Kapelle, die Kirche und das Einsiedlerhäuschen  erst wieder nachdem wir von dem ebenfalls reisenden Chor Mettlen mit ein paar melodischen Liedern verwöhnt wurden.

Einen kurzen Fussmarsch später holt uns Ernst wieder mit dem Car ab und wir fahren Richtung Heimat. Wiederum sorgt Ursi für ausgelassene Stimmung, was eine echte Herausforderung ist, schliesslich hat sich eine gewisse Müdigkeit breit gemacht.

Wir machen nochmals einen Halt und verpflegen uns im Bären Holziken mit einem feinen Znacht.

Bei der Weiterfahrt gelingt es nicht einmal mehr Ursi uns so richtig fit und wach zu halten. Es gibt nochmals ein paar Informationen. So erfahren wir, dass zu Beginn der Reise einige Teilnehmerinnen einen Spezialauftrag bekommen haben. Deshalb wurde uns immer wieder zur vollen Stunde die Zeit durchgegeben, Ansagen enthusiastisch beklatscht und wurden wir rigoros durchgezählt und immer wieder unterhalten (genau, da s war Ursis Job).

Unsere Gruppe wird immer kleiner. Wir laden Teilnehmerinnen in Wetzikon, Bossikon und schlussendlich im Pirates aus. In letzterem lassen einige den Abend noch in gemütlicher Runde ausklingen.

Es war ein schöner, lustiger und unterhaltsamer Tag! Herzlichen Dank an die beiden Organisatorinnen Erika und Michèle sowie unseren Chauffeur Ernst!

Bea Raths